LEITBILD UND PROFIL ARBEIT

Das Kollegium des Ita Wegman Berufskollegs hat das Leitbild der Schule aktualisiert und um ein Profil ergänzt.

Wir freuen uns, Euch das Ergebnis präsentieren zu können und sind gespannt auf Eure Rückmeldungen und Anregungen hierzu!

 

WER WAR ITA WEGMAN?

lta Wegman (1876-1943) war Ärztin. Sie hat als Erste die Anregungen Rudolf Steiners für die Medizin klinisch umgesetzt. Sie gründete ein klinisch-therapeutisches Institut, die heutige Ita Wegman-Klinik in Arlesheim/Schweiz. Ein pharmazeutisches Labor war dem Institut angegliedert, daraus entstand ein Heilmittelbetrieb, der heute unter dem Namen Weleda bekannt ist. Für ihr Institut kaufte sie den Sonnenhof, der zunächst als Patienten- und Schwesternhaus diente. 1923 wurde hier das erste Kind mit Entwicklungsstörungen aufgenommen, dem bald weitere folgten, sodass sich daraus eines der ersten anthroposophischen heilpädgogischen Heime entwickelte. Der Sonnenhof besteht bis heute.

Ita Wegman hat sich über die Medizin hinaus in vielen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens eingesetzt: So entwickelte sie die Rhythmische Massage und für ihre Klinik eine eigene Krankenpflegeausbildung.
Daneben arbeitete sie eng mit Rudolf Steiner zusammen und übernahm während seiner letzten Lebensmonate seine Pflege und Behandlung.

Ita Wegman musste sich zunehmend mehr mit Widerständen von Seiten etablierter Mediziner und Wissenschaftler auseinandersetzen. Aber auch aus anthroposophischen Kreisen wurde sie kritisiert. Man warf ihr vor, nicht genügend im Sinne Steiners, sondern zu sehr ihren eigenen Vorstellungen gemäß zu arbeiten.
Mit großer Energie und Zielstrebigkeit hat sie sich dieser Kritik entgegengestellt und ist ihren Weg weitergegangen.

Spirituell begabt, kompromisslos im Einsatz für ihre Patienten, liebevoll in der Betreuung Kranker, energisch als Unternehmerin, initiativ bei Gründungen, kreativ im Entwickeln neuer therapeutischer Ansätze und streitbar als Mensch und Frau.

HEILPÄDAGOGIK SOZIALTHERAPIE UND SOZIALPSYCHIATRIE

Anthroposophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und Sozialpsychiatrie hat zum Ziel, Menschen mit Unterstützungsbedarf eine individuelle leibliche, seelische und geistige Entwicklung zu ermöglichen, ihnen zu einem Leben in Würde und Selbstbestimmung zu verhelfen und ihren Beitrag für die Gesellschaft sichtbar werden zu lassen. Soziale Integration und Inklusion als Prozess der Überwindung von Behinderungen gehört zu den grundlegenden Aufgaben der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie.

Wie wir Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen gegenübertreten, hängt immer von den Grundüberzeugungen ab, an denen sich unsere Haltungen und Handlungsweisen orientieren. Dem Menschenverständnis der Anthroposophie, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Rudolf Steiner entwickelt wurde und seither in vielen Lebensgebieten verbreitet ist, liegt die Frage zugrunde, wie die Entwicklung des einzelnen Menschen wirksam unterstützt und gefördert werden kann. Die heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Methoden der anthroposophischen Menschenkunde beinhalten eine spezifische Diagnostik und therapeutische Prozesse mit unterschiedlichen Angeboten und Maßnahmen.

Die Wertschätzung und Achtung vor den Entwicklungsbedingungen jedes einzelnen Menschen und die Erkenntnis und Förderung seines individuellen Potentials bilden die Grundlage für die verschiedenen Angebote. Entwicklungsfähigkeit ist eine Eigenschaft jedes Menschen, unabhängig von den Erschwernissen, die zu seinem Leben gehören. Diese können vielmehr als Ausdruck für seine individuellen Lebensaufgaben gesehen werden, zu deren Bewältigung er die Unterstützung, Anregung und das Verständnis seiner mitmenschlichen Umgebung braucht. Insofern ist der Entwicklungsbegriff der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie nicht auf körperliche und seelische Prozesse begrenzt. Er schließt einen Evolutionsgedanken ein, nach dem sich die Persönlichkeit des Menschen nicht ausschließlich aus genetischen und sozialen Bedingungen herleitet. Der Mensch wird auch als geistiges Wesen verstanden, das bereits vorgeburtlich existiert. Behinderung kann dadurch jenseits von Defizitorientierung oder Schuldzuweisung verstanden werden. Sie bildet als lebensgeschichtliche Aufgabe den Ausgangspunkt für den einzigartigen biografischen Entwicklungsweg eines Menschen. An den Lebensorten von Menschen mit Behinderungen werden Sozialformen gelebt, die ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglichen. Hier zeigt sich das Leben als ein Geben und Nehmen von Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten und Begrenzungen und es kann eine Gemeinschaft gestaltet werden, in der die sonst sozial trennenden und stigmatisierenden Merkmale von Behinderung überwunden werden können.

Sozial-
assistent*in

Berufsfachschule Sozialassistenz

Abschluss:
staatlich geprüfte Sozialassistentin / staatlich geprüfter Sozialassistent

Heilerziehungs-
pfleger*in

Fachschule für Heilerziehungs-
pflege

 

Abschluss: Staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin/ Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger

Erzieher*in (PIA)

Fachschule für Sozialpädagogik

 

Abschluss: Staatlich anerkannte Erzieherin/ Staatlich anerkannter Erzieher